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Kamerun – Land und Leute

Kamerun liegt im Westen Zentralafrikas am Atlanischen Ozean und grenzt an Nigeria (Nordosten), den Tschad (Nordwesten), die Zentralafrikanische Republik (Osten) und an den Kongo, Gabun und Aquatorial Guinea (Süden). Kamerun zeichnet sich durch eine Vielzahl an Klima- und Vegetationszonen aus. So erstreckt sich die Vegetation „vom tropischen Regenwald im Süden über die zentrale Hochebene bis hin zu den halbwüstenartigen Trockenzonen des Nordens.“ (Lösel 2011) Eine Folge davon ist ein besonderer Artenreichtum bei Tieren und Pflanzen.

Die folgende Tabelle bietet überblicksmäßig einen Vergleich zwischen Kamerun und Österreich. Wichtig ist zu erwähnen, dass viele Zahlen von Kamerun geschätzt sind, da es von einigen Gebieten dieses Landes keine Angaben gibt.

Kamerun Österreich
Fläche 475.000km² 84.000km²
Einwohnerzahlen (geschätzt) 23.000.000 8.700.000
Bevölkerungswachstum 2,5% 0,5%
Kinder pro Frau 4,7 1,46
Religion Christentum 70%; Islam 20%; traditionelle Religionen 10% Christentum 74%; Islam 7%; Evangelisch 3,5%
BIP 30 Mio.$ 428 Mio. $
HDI 0,504 0.881
Durchschnittsalter 19.4 Jahre 43,2 Jahre
Lebenserwartung 54,39 80,94
Analphabeten 25%
Analphabetismus bei Frauen 40%
Arbeitslosigkeit 39% 5,7%
Erstgeburtsalter 19,7 Jahre 28,5 Jahre

Auffällig ist zunächst der Vergleich zwischen Fläche und Bevölkerung, da Kamerun zwar fünfeinhalb mal größer ist als Österreich, es jedoch nur für zweieinhalb mal mehr Menschen ein Zuhause ist. Die Bevölkerungsdichte ist somit viel geringer. Wenn wir im Vergleich dazu jedoch noch die Geburtenzahlen betrachten, fallen uns schon erste große Unterschiede auf. Eine Frau in Kamerun bekommt durchschnittlich mehr Kinder, jedoch ist die Kindersterblichkeit in Kamerun um einiges höher als in Österreich, was auf die unterschiedliche Qualität der Gesundheitsversorgung zurückzuführen ist. Krankheiten wie AIDS oder Malaria sind ebenfalls sehr weit verbreitet. (Gartung 2015, S.348) Der Analphabetismus bei Frauen ist in Kamerun sehr hoch. Nach der Heirat, die durchschnittlich schon im Alter von 19 stattfindet, steht ihnen in der Regel keine Ausbildung mehr zu.

Kamerun ist von einer sehr hohen Landflucht geprägt. 60% der Bevölkerung wohnt in den Städten. „1976 waren es noch weniger als die Hälfte,“ (Gartung 2015, S.417), da sich die Menschen dort mehr Chancen, vor allem am Arbeitsmarkt, erhoffen.

„Politisch ist Kamerun stabil, aber wie so viele afrikanische Länder von Korruption durchdrungen. Seit über drei Jahrzehnten regiert Paul Biya autokratisch und blockiert einen demokratischen Wandel.“ (Gartung 2015, S.4)

Yaounde hat ca. 2 Millionen Einwohner, liegt im Landesinneren und ist die Hauptstadt von Kamerun. Douala ist ähnlich groß wie Yaounde, ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes und an der Küste gelegen.

Bis nach dem ersten Weltkrieg wurde Kamerun von Deutschen Kolonialherren beherrscht Seit 1961 ist das gesamte Staatsgebiet des heutigen Kamerun unabhängig- zuvor war es zum größeren Teil französisches, zum kleineren Teil britisches Mandatsgebiet. Die über viele Jahrzehnte bestehende Zweiteilung hinterlässt bis heute ihre Spuren: In einigen Schulen wird auf Französisch unterrichtet während in manchen Landesteilen Englisch die Unterrichtssprache ist. Auch in Gerichtsystemen kann diese offizielle Zweisprachigkeit erkannt werden. (Riedel 2017)

Was die Religionsgruppen betrifft, gehören in Kamerun 50% der Bevölkerung dem Christentum an, wobei sich diese in 25% Katholiken und 25% Protestanten aufteilen. Vor allem im Norden ist der Islam angesiedelt und bildet mit 20% die zweitgrößte Religionsgruppe in Kamerun. Der Rest der Bevölkerung sind Anhänger kleinerer afrikanischer Religionen. (Kamerun 2017)

 

Quellen:

Gartung, Werner (2015) Kamerun. Bielefeld: Reise-Know-How-Verlag

Kamerun (2017) Auswärtiges Amt. Verfügbar unter: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Kamerun_node.html (Abrufdatum: 23.07.2017)

Lösel

Riedel, Gudrun (2017) Kamerun: Geschichte und Staat. LIPortal. Verfügbar unter: https://www.liportal.de/kamerun/geschichte-staat/#c2968 (Abrufdatum: 23.07.2017)